Mercedes ruft Euro 5 Diesel in die Werkstatt zurück, um in Absprache mit dem KBA ein Software-Update aufzuspielen. Bei der Maßnahme mit dem Code 07 971 90 handelt es sich um eine sogenannte freiwillige Kundendienstmaßnahme.
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Im Sommer 2023 erhalten Mercedes-Kunden Post. Sie werden darüber informiert, dass Mercedes Diesel mit der Abgasnorm Euro 5 ein Software-Update bekommen. Unter anderem ist das Modell Viano von diesem Rückruf betroffen. Käufer von Mercedes Dieseln mit unzulässiger Abschalteinrichtung können Schadensersatz geltend machen.
Rückruf für Euro 5 Diesel: Code 07 971 90
Im Sommer 2023 bekommen zahlreiche Mercedes-Kunden Post von dem Autobauer. In den Schreiben mit der Betreffzeile
Freiwillige Kundendienstmaßnahme - Software-Update für Ihren Dieselmotor
mit dem Aktionscode 07 971 90 werden die Kunden informiert, dass Mercedes in Absprache mit den Behörden eine Rückrufmaßnahme für Euro 5 Diesel durchführt. Dabei soll die Software des Motorsteuergerätes der Fahrzeuge aktualisiert werden. Unter anderem betrifft dieser Rückruf den Viano mit dem Baujahr 2014.
Zusammenhang mit dem Rückruf NC2II6515R?
Betrachtet man die betroffenen Fahrzeuge, liegt ein Zusammenhang mit dem Rückruf 0797185 (auch bekannt unter dem Code NC2II6515R) nahe. Dabei handelt es sich um einen laut KBA verpflichtenden Rückruf, der alleine in Deutschland rund 90.000 Fahrzeuge der Modelle Viano und Vito umfasst (ebenfalls mit der Abgasnorm Euro 5 und den Baujahren 2010 bis 2014. Hintergrund dieses Rückrufs ist die Kühlmittel-Sollwert-Temperaturregelung - eine unzulässige Abschalteinrichtung.
Schadensersatz im Mercedes Dieselskandal
Haben auch Sie ein Schreiben von Mercedes erhalten, in dem es heißt, Ihr Diesel benötige ein Software-Update? Dann müssen Sie leider davon ausgehen, dass sich in Ihrem Fahrzeug eine unzulässige Abschalteinrichtung befindet. Sie haben deshalb Anspruch auf Schadensersatz. Der Bundesgerichtshof hat die Durchsetzung solcher Ansprüche nun vereinfacht. War es bisher nötig, dem Hersteller, in diesem Fall also Mercedes, eine vorsätzliche sittenwidrige Schädigung gemäß § 826 BGB nachzuweisen, um einen Schadensersatzanspruch durchzusetzen, entfällt diese Hürde nun. Bereits durch das fahrlässige Einbauen einer unzulässigen Abschalteinrichtung haben Autokäufer laut BGH einen solchen Anspruch.
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